Frage #
Ich habe eine Liegenschaft mit drei Wohneinheiten. Das Haus wird mit einer zentralen Wärmepumpe geheizt. In jeder Wohnung sind Wärmemengenzähler, Warmwasserzähler und Kaltwasserzähler installiert. Zudem gibt es einen Gesamtwärmemengenzähler für die Warmwasseraufbereitung.
Das Haus hat aber eine Besonderheit: Es gibt eine Photovoltaikanlage (PV-Anlage), die alle Wohnungen mit Strom versorgt. Hierbei hat jede Wohnung einen Zwischenzähler, und zusätzlich ist auch in Zwischenzähler für Allgemeinstrom vorhanden.
Aufgrund der Konstellation von PV-Strom im Eigenverbrauch und Wärmepumpentarif ist eine Kaskadenmessung umgesetzt worden. Dafür gibt es zwei Zähler des Energieversorgers, mit denen ich direkt abrechne. Den Strom gebe ich an die Mieter weiter: PV-Strom zum vergünstigten Wärmepumpentarif und zusätzlich benötigen Hausstrom zum regulären Versorgungspreis. Da nicht ersichtlich ist welche Wohnungen wie viel Netz- bzw. PV-Strom verbraucht haben, wird die Abrechnung dafür prozentual erstellt, z.B: 65% des Stroms aus PV-Strom –> jede Wohneinheit zahlt zu 65% den vergünstigten und zu 35% den regulären Preis.
Ich habe eine (aufwändige) Exceltabelle erstellt um das ganze darzustellen. Mir ist bewusst, dass es rechtlich eine Grauzone ist, mit den Mietern habe ich das aber im Mietvertrag vereinbart. Sowohl ich als Vermieter, als auch die Mieter profitieren von dieser Konstellation.
Nun die Frage: Lässt sich das mit Casameta nachbilden?
Antwort #
Unser System ist primär für klassische Heiz- und Hausnebenkostenabrechnungen konzipiert. Daher können Mieterstrommodelle nur sehr rudimentär abgebildet werden.
Es gäbe aber folgende Möglichkeit:
In der Heizkostenabrechnung geben Sie die Energieart “Strom” für die Wärmepumpe an. Hier bringen Sie nur die Kosten in Ansatz, die Sie auch selbst vom Versorger für den Betrieb der Wärmepumpe in Rechnung gestellt bekommen.
Der Verkauf des PV-Stroms an die Mieter könnte hilfsweise im Rahmen einer Hausnebenkostenabrechnung realisiert werden, indem sie für jeden Stromtarif eine Nebenkostenposition anlegen. Hierfür können Sie die Positionen “Sonstige Kosten” 1 bis 9 in der Kategorie “Sonstige Betriebskosten” nutzen. Legen Sie die Positionen jeweils nach dem Schlüssel „Einheiten/Stück“ (STK) um. Diese Einheiten entsprechen hier dem über die Zwischenzähler gemessenen Verbrauch oder stellen ein anderweitig von Ihnen ermitteltes Verhältnis dar. Als jeweils zu verteilenden Gesamtbetrag tragen Sie die Summe aller Einheiten multipliziert mit dem zugehörigen Tarifpreis je Einheit ein.
Mit diesem Verfahren können Sie den Sachverhalt rechnerisch korrekt abbilden.